
04.03.2015
Was ist ein Polymedikationscheck? Medikamente sicher und einfach organisiert
Morgens, mittags oder abends? Nach dem Essen – oder war es doch schon davor? Wer mehrere
Medikamente einnimmt, muss dabei vieles beachten. Ein Beratungsgespräch mit dem Apotheker
hilft, den Überblick zu behalten – und die Therapie möglichst einfach zu organisieren.
Silvia Weigel, pharmaSuisse
Nicht einmal die Hälfte der Patienten nimmt
ihre Medikamente so ein, wie es sein sollte
– dies teilt die Weltgesundheitsorganisation
WHO mit. Ein alarmierender Zustand,
denn Medikamente können nur dann wie
gewünscht wirken, wenn sie regelmässig
korrekt und zum richtigen Zeitpunkt eingenommen
werden. Einnahmefehler oder
Lücken bei der Einnahme können schwerwiegende
Folgen haben. Doch gerade für
Menschen, die über längere Zeit mehrere
Medikamente einnehmen müssen, ist es
oft schwer, den Überblick zu behalten. Ein
persönliches Beratungsgespräch mit dem
Apotheker kann dabei helfen.
Kein Stress dank Dosierungshilfe
«Durch die Krankheit ist man schon genügend
geschwächt», sagt Herbert Alder aus
Burgdorf. Deshalb sei er für jede Unterstützung
dankbar. Bei seinem Apotheker
Thomas Zbinden in Burgdorf hat er deshalb
gern ein persönliches Beratungsgespräch
in Anspruch genommen, bei dem
der Apotheker die Medikamente überprüft
und Tipps zur korrekten Einnahme
gegeben hat. Sieben Medikamente muss
Herbert Alder täglich einnehmen – vor allem
gegen seinen Diabetes und Herzprobleme.
Dabei müssen die Medikamente
jeweils zu einem anderen Zeitpunkt eingenommen
werden. Um das zu erleichtern,
hat Apotheker Thomas Zbinden dem
76-Jährigen gezeigt, wie er alle Medikamente
in ein Dosiersystem für die ganze
Woche abfüllen kann. Ist die Dosierhilfe
einmal richtig abgefüllt, ist jeweils klar,
welche Medikamente an welchem Tag und
zu welchem Zeitpunkt genommen werden
müssen. Herbert Alder sagt: «So ist es viel
einfacher. Man muss sich nur einmal am
Wochenende konzentrieren, um die Tabletten
abzufüllen − danach hat man keinen
Stress mehr.»
Krankenkasse zahlt
Das Beratungsgespräch mit dem Apotheker findet in einer diskreten Beratungsecke
statt und dauert in der Regel zwischen 15 und 25 Minuten. Dabei
werden alle Fragen rund um die Dauermedikation geklärt. Die Vorteile:
➔ Bedenken bezüglich der verordneten Medikamente werden besprochen.
➔ Der Sinn der verschriebenen Einnahmedauer und Dosierung wird erklärt.
➔ Die korrekte und regelmässige Einnahme wird sichergestellt.
➔ Bei Bedarf füllt der Apotheker die Dosierhilfe ab.
Bereits ab vier dauerhaft verschriebenen Medikamenten übernimmt die
Grundversicherung die Kosten für Beratung und Dosierungshilfen vollumfänglich.
«So ein Gespräch kann ich nur jedem empfehlen. Ich jedenfalls habe es
mit Freuden in Anspruch genommen», sagt Herbert Alder.
Quelle: astreaApotheke, Ausgabe März 2015
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